Auch im vierten Finalspiel wuchsen die Horgner Wasserballer wieder über sich hinaus. Bis 90 Sekunden vor Spielende konnten die Einheimischen die Partie ausgeglichen gestalten, ehe Federico Pagani mit seinem 6:5 Siegtreffer Lugano zum Meistertitel schoss.
Mit den zwei gewichtigen Absenzen des gesperrten Kevin Müller und verletzten Igor Porobic, spielte Horgen an der Grenze seiner Möglichkeiten, eine optimale Partie. Lugano hingegen wirkte wie bereits am vergangenen Samstag unkonzentriert und nervös. Die Tessiner waren im Gegensatz zu den Vorrundenspielen nicht mehr wieder zu kennen.
In den ersten neun Spielminuten hätten es die Gastgeber vom Zürichsee mehrmals hintereinander in der Hand gehabt, das Spiel zu diktieren und in Führung zu gehen. Gleich fünfmal spielten sie in dieser Phase mit einem Mann mehr im Wasser, doch resultierte daraus gerade einmal ein Treffer. Beim Überzahlspiel gelang den Einheimischen wenig und Lugano nutzte im Gegenzug, die erspielten Konterchancen konsequent aus. Als im zweiten Viertel auf der Anzeigetafel der Spielstand 1:4 aufleuchtete, gaben viele der 350 anwesenden Zuschauer den Horgner Wasserballer keinen grossen Kredit mehr. Doch Horgen bäumte sich nochmals gegen die drohende Niederlage auf. Miskovic, Caleta und Bjelajac sorgten dafür, dass Horgen nach dem Seitenwechsel bis auf ein Tor an die Luganesi herankam. In dieser Phase wirkten die Gäste ungewöhnlich nervös und ihr Spielfluss kam praktisch zum erliegen. Horgen nutzte dieses Zwischentief des Schweizermeisters und glich drei Minuten vor Spielende zum lautstark umjubelten 5:5 aus. Nun lag ein Sieg wieder in Reichweite der Möglichkeiten. Horgen verteidigte in dieser Phase konsequent und aufmerksam und leistete sich nur gerade eine Hinausstellung. Dennoch behielten die Tessiner knapp die Oberhand und erzielten durch Pagani den alles entscheidenden Treffer 90 Sekunden vor dem Spielende. Bei den angereisten Lugano-Fans gab es dann nach dem Schlusspfiff kein Halten mehr. Trotz den beiden gewichtigen Horgner Absenzen spielte das Team vom Zürichsee auch in der vierten Finalpartie auf Augenhöhe mit dem alten und neuen Schweizermeister aus der Südschweiz.
Matchtelegramm
Sportbad Käpfnach Horgen, 27. Juli 2017, 350 Zuschauer
SC Horgen – Lugano NPS 5:6 (1:2, 1:2, 2:1, 1:1), Strafen gegen Horgen 8, gegen Lugano 10
Schiedsrichter: Brugarolas/Castrilli
Horgen Petricevic, Carballo, Miskovic (1), Fröhli, Velikov, Leo Müllerm Bjelajac (2), Caleta (2)
Lugano: Maksimovic, Pagani (2), Zanola, Dokic, Goran Fiorentini (1), Cassina, Bortone, Deni Fiorentini (2), Marino (1)