In einer auf hohem Niveau ausgetragenen Partie, scheiterte Horgen mit mit einer vermeidbaren 5:9 Niederlage gegen Lugano in erster Linie am eigenen Unvermögen. Die Zürcher waren über weite Strecken die bessere Mannschaft ohne jedoch diese Überlegenheit auch in Tore umsetzen zu können.
Die Wende kam mit einem wegweisenden Schiedsrichterentscheid zu Gunsten der Horgner, welche die Zürcher Wasserballer jedoch nicht für sich zu nutzen wussten. Als Luganos bester Mann, Umberto Marino, wegen Reklamierens bereits nach zwölf Minuten für die restliche Spielzeit des Feldes verwiesen wurde, konnten die Deutschschweizer diese Riesenchance nicht nutzen. Im Gegenteil, die sichtlich aufgebrachten Luganesi-Akteure schweisste dies noch mehr zusammen und setzte bei den Tessinern ungeahnte Kräfte frei.
Die Partie begann nach dem Geschmack der Horgner Spieler und den mitgereisten Fans: Stefan Velikov schwamm von der Spielmitte alleine gegen Torhüter Maksimovic und versenkte den Ball unhaltbar in die Maschen. Luganos Antwort kam zwar postwendend doch Horgen dominierte das Spiel zu diesem Zeitpunkt. Einmal mehr war es jedoch die Chancenauswertung, welche beim Team vom Zürichsee alles andere als zufriedenstellen war. Innerhalb von wenigen Minuten landete der Ball entweder knapp über dem Tor der Tessiner oder an der Holzumrandung. Beim Stand von 2:2 kam es dann zum folgenschweren Schiedsrichterentscheid, welche den Horgnern eigentlich in die Karten spielte. Erzürnt über diesen harten Entscheid spielten die Luganesi nun für ihren ausgeschlossenen Topskorer. Horgen war einen Moment lang nicht nur über die Gangart der Tessiner erstaunt, die nun konsequent jede Chance zu nutze versuchten, die Gäste waren sich wohl zu sicher, dass Lugano ohne Marino einbrechen würde. Doch das Gegenteil geschah: Kurz vor der Halbzeit kassierten die Zürcher zur Freude des frenetisch anfeuernden Lugano-Publikums, zwei vermeidbare Treffer zum 2:4 Pausenstand. Das Fehlen von Umberto Marino, der in der laufenden Saison bereits 31 Treffer erzielte, schien man im Wasser nicht zu merken. Im Gegenteil, Lugano baute seine Führung aus und Horgen schwamm von nun an ständig einem Rückstand hinterher. Kurz vor Ende des dritten Spielabschnittes wurde es nochmals kurz spannend, als Dragan Milosevic für Horgen der 4:5 Anschlusstreffer gelang. Doch im letzten Spielabschnitt bestimmte nur noch Lugano die Partie. Horgen gab sich zu früh auf und musste innerhalb von nur vier Minuten vier weitere Treffer zum 9:5 Schlussresultat von den engagiert aufspielenden Tessinern entgegennehmen. Der amtierende Schweizermeister scheiterte an diesem Abend nicht an seinen wasserballerischen Qualitäten, sondern an der Einstellung, einen vermeintlich geschwächten Gegner sicher bezwingen zu können.
Matchtelegramm
Lugano SNP-SC Horgen 9:5 (1:1, 3:1, 1:2,4:1)
Lido Lugano, 21. Mai 2016
SR Brugarolas/Suazo
Strafen gegen Horgen: 6, gegen Lugano 8
Aufstellung Horgen: Luka Petricevic, Kevin Müller(1), Dragan Milosevic (2), Oliver Fröhli (1), Jahel Sawyers, Stefan Velikov (1), Leo Müller, Petar Bjelajac, Amadeo Cassina, Hrvoie Caleta.
Aufstellung Lugano: Andrea Maksimovic, Yassin Scala, Marco Pecoraro, Federico Pagani (2), Allesando Camponovo, Sebastien Zanola (1), Dusan Radivojevic (3), Deni Fiorentini (2), Paolo Bortone (1), Umberto Marino.