Mit vier U-17 Spielern auf Titeljagd

Einmal mehr steht im Wasserball der SC Horgen vor einem grossen Umbruch. Nach dem Abgang der drei Stammspieler Yanik Rek, David Miskovic und Adrian Kaszas, stand Trainer Lukasz Kieloch vor einer heiklen Aufgabe: Soll man sich mit auswärtigen Spielern von anderen Teams verstärken, oder auf den eigenen Nachwuchs setzen? Trainer Kieloch viel die Antwort leicht, kamen doch die vier U-17 Akteure Shkodra Erduan, Dominik Mlcoch, Yuma Negro und Oskar Kieloch bereits im vergangenen Jahr zu Teileinsätzen in der obersten Liga. Nun werden die vier jungen Wasserballer definitiv ins Kader der ersten Mannschaft integriert.

War Trainer Kieloch im vergangenen Jahr vor allem mit den Trainingsbesuchen einzelner Spieler sehr unzufrieden, steht es in diesem Jahr bereits um einiges besser, was die Anwesenheit der Spieler bei den vier wöchentlichen Wassertrainings betrifft: «Momentan läuft es sehr gut, ich bin mit den Trainingsleistungen und den Trainingsbesuchen meiner Spieler sehr zufrieden. Die Mannschaft ist motiviert und konzentriert an der Sache, wir haben einen tollen Teamgeist, die Chemie stimmt.»

Weiterhin kann der SC Horgen auf seinen serbischen «Torschützen vom Dienst», Marko Manojlovic, zählen. Der Torschützenkönig der letztjährigen Meisterschaft befindet sich bereits wieder in Form und erzielte beim Sieg im Cupspiel gegen Schaffhausen die meisten Tore. Ein grosses Fragezeichen setzen die Verantwortlichen des SC Horgen hinter den Klasse-Torhüter und Rückhalt des Fanionteams, Luka Petricevic. Mit seinen 37 Jahren hat sich Petricevic noch nicht entschieden, ob dies für ihn die letzte Saison beim Rekordmeister ist, oder ob er noch ein-zwei Jahre anhängen wird. «Dieses Thema macht mir denn auch ein bisschen Sorgen», meint ein nachdenklicher Lukasz Kieloch: «Sollte sich Luka dazu entscheiden, nach dieser Saison aufzuhören, müssen wir uns dringend auf die Suche nach einem guten Torhüter machen. Mit seinen Weltklasse-Paraden in den Playoff-Spielen, war er zweifellos über Jahren das Rückgrat dieser Mannschaft.»

Unbestritten bleibt auch die Position innerhalb der Mannschaftshierarchie von Teamcaptain Petar Bjelajac: «Der erfahrene Nationalspieler ist in jeder Hinsicht ein Vorbild» schwärmt Trainer Kieloch: «Petars Kampfgeist in Training und Spiel, aber auch seine Gabe, die jungen Spieler zu motivieren und bis an ihre Leistungsgrenzen zu bringen, ist bemerkenswert». Neben Bjelajac brachte vor allem Philipp Herzog viel Stabilität in die Horgner Mannschaft. Der Ostschweizer wechselte im vergangenen Jahr aus persönlichen Gründen während der laufenden Saison vom Konkurrenten Kreuzlingen zu Horgen und brachte viel frischen Wind in den Angriff der Zürcher.

Ein eher betrübliches Thema ist die Tatsache, dass sich mit Winterthur erneut eine Mannschaft vom aktuellen Spielbetrieb zurückgezogen hat und die Nationalliga A-Meisterschaft nur noch aus sieben Mannschaften besteht. Genau genommen sind es mit Lugano, Kreuzlingen, Carouge, Horgen und Schaffhausen nur fünf Mannschaften, welche vom Kader her gesehen überhaupt um den Titel mitspielen können. Daher hat Trainer Lukasz Kieloch seine persönliche Zielsetzung auch klar und deutlich formuliert: «Wir sind eine dieser fünf Mannschaften, welche um den Schweizermeister mitspielen können. Unser Ziel ist daher eindeutig: Wir wollen den Playoff-Final erreichen. Im Final ist dann alles möglich, das haben die vergangenen Jahre gezeigt.»

Heute Abend beginnt für die Horgner Wasserballer der Kampf um den Meistertitel mit dem schweren Auswärtsspiel gegen Schaffhausen. Zwar wurden die Munotstädter im Cup vor zwei Wochen im Hallenbad Breite von Horgen aus dem Cup geworfen, doch in der Meisterschaft werden die Karten wieder neu gemischt. Spielbeginn ist 20.30 Uhr.

SC Horgen © 2024. All Rights Reserved.