Mit einem 10:8-Sieg hat sich der Schwimmclub Horgen gestern Abend vor heimischem Publikum den 30. Schweizer-Meister-Titel der Vereinsgeschichte gesichert. Und damit eine lange Durststrecke beendet.
Das Bild der Sieger mit dem wohlverdienten Pokal. Bild: Sabine Rock
Um 21.09 Uhr gab es gestern Abend im Sportbad Käpfnach in Horgen kein Halten mehr. Die Spieler und Fans des Schwimmclubs Horgen lagen sich jubelnd in den Armen, und Coach Lukasz Kieloch wurde von seinem Team traditionsgemäss mitsamt Kleidern ins Wasser befördert.
Mit 10:8 gewannen die Horgner Wasserballer das vierte Playoff-Finalspiel gegen Lugano. Sie entschieden damit die hart umkämpfte Best-of-five-Serie mit 3:1 für sich und holten den insgesamt 30. Schweizer-Meister-Titel.
In Führung gingen gestern Abend jedoch zuerst die Luganesi. Horgen spielte zu Beginn nervös auf und lag nach dem ersten Viertel 2:3 hinten. Auch zur Pause waren die Gastgeber noch nicht auf Meisterkurs, sondern sogar mit zwei Toren (3:5) in Rückstand.
Offener Schlagabtausch
Doch im dritten Abschnitt drehten die Einheimischen auf. Allen voran Károly Czigány, der mit zwei von vier Treffern wesentlich zur vorübergehenden Kehrtwende der Partie beitrug. Der Meistertitel war greifbar nah. Im Schlussviertel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem Lugano sogar nochmals 8:7 vorlegte.
Horgen erlangte allerdings Oberwasser und siegte 10:8, wobei der überragende Czigány zwei weitere Tore beisteuerte. «Die Mannschaft zeigte eine sensationelle Leistung», freute sich Trainer Lukasz Kieloch bei der Meisterfeier. Sein Team spielte wahrlich meisterlich auf.
Amtlich bewilligte Freinacht
Für den lange Zeit erfolgsverwöhnten SC Horgen ging damit eine Durststrecke zu Ende. Hatte der Verein in den 50er- und 60er-Jahren ganze elf Titel geholt und von 1975 bis 1984 gar zehn Titel in Serie gewonnen, waren die Erfolge des Rekordmeisters in jüngerer Zeit deutlich spärlicher geworden. Den neusten Triumph realisierten die Horgner nun auf den Tag genau acht Jahre nach dem letzten Meistertitel. Coach Lukasz Kieloch, der die Horgner auf diese Saison hin übernommen hatte, war damals als Spieler für Horgen im Einsatz. Als solcher blieb ihm der 30. Titel verwehrt, doch nun konnte er diesen als Trainer holen. «Ich bin überglücklich», sagte er.
Rund 800 Fans hatten das Sportbad Käpfnach in einen Hexenkessel verwandelt und ihre Mannschaft lautstark angefeuert. Die Party dauerte bis weit in die Nacht hinein. Der Gemeinderat hatte für den Fall eines Sieges eine Freinacht bewilligt – ein Zeichen dafür, welch grosse Bedeutung die eigentliche Randsportart Wasserball in Horgen hat. (zsz.ch)
Filmmaterial dazu findet ihr unter www.zsz.ch/sport/lokalsport